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Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist eine häufige Stoffwechselstörung, bei der die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert. Diese Hormone (T3 und T4) sind essentiell für den Energiehaushalt, die Herzfunktion, den Stoffwechsel und das psychische Wohlbefinden. Unbehandelt kann eine Unterfunktion zu verschiedenen Beschwerden führen – doch mit der richtigen Therapie sind Patienten meist beschwerdefrei. Welche Symptome eine Schilddrüsenunterfunktion verursacht, wie die Krankheit diagnostiziert wird und wie Sie Ihre Schilddrüsenunterfunktion effektiv in den Griff bekommen, erfahren Sie auf dieser Seite.

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Schilddrüsenunterfunktion

Was passiert bei einer Schilddrüsenunterfunktion?

Eine gesunde Schilddrüse ist in der Lage, jederzeit die optimale Menge an Schilddrüsenhormonen zu produzieren. Dies gelingt, weil ihre Hormonproduktion in einen Regelkreis eingebunden ist und bei Bedarf durch andere Hormone (TRH und TSH) stimuliert wird.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion schüttet die Schilddrüse jedoch zu geringe Mengen der Hormone T3 und T4 aus. Dies kann verschiedene Ursachen haben. So kann beispielsweise der Hormonregelkreis, der die Produktion von T3 und T4 steuert, gestört sein oder ein Jodmangel vorliegen.

Die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion ist jedoch eine Schilddrüsenentzündung – insbesondere die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis. Bei dieser Erkrankung wird das hormonproduzierende Gewebe der Schilddrüse durch das eigene Immunsystem geschädigt.

Auf welche Organe hat die Schilddrüse Einfluss?

Die Schilddrüse (Glandula thyroidea) ist ein kleines Organ, das unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre sitzt. Sie besteht aus zwei, manchmal drei Lappen, die durch einen schmalen Steg (Isthmus) verbunden sind. Aufgrund ihrer Form wird die Schilddrüse auch als „Schmetterlingsorgan“ bezeichnet. Ist sie gesund, ist sie etwa so groß wie eine Walnuss und so unauffällig, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass sie existiert.

Dabei produziert die Schilddrüse mithilfe von Jod aus der Nahrung lebenswichtige Hormone, die nahezu jeden Stoffwechselprozess im Körper beeinflussen. Offizielle Zahlen darüber, wie viele Menschen in Deutschland an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, werden nicht erhoben. Studien zufolge dürfte die Häufigkeit in westlichen Gesellschaften jedoch zwischen drei und zehn Prozent liegen. Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter, und Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.

Symptome
Welche Symptome treten bei einer Schilddrüsenunterfunktion auf?

Die Hormone der Schilddrüse beeinflussen nahezu jeden Stoffwechselprozess im Körper – von der Leistung des Herzens und der Muskeln über kognitive Funktionen bis hin zur Verdauung. Dementsprechend vielfältig sind die Beschwerden einer Schilddrüsenunterfunktion. Zudem können die Symptome in ihrer Ausprägung von Mensch zu Mensch stark variieren. Häufige Anzeichen sind:

  • Ständige Müdigkeit & Antriebslosigkeit 

  • Gewichtszunahme trotz normaler Ernährung 

  • Kälteempfindlichkeit 

  • Trockene Haut, brüchige Haare & Nägel 

  • Verstopfung 

  • Depressive Verstimmungen oder Konzentrationsstörungen 

  • Langsame Herzfrequenz & niedriger Blutdruck 

  • Zyklusstörungen bei Frauen 

  • Kropfbildung (Struma) – insbesondere bei jodmangelbedingter Schilddrüsenunterfunktion

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Patienten klagen häufig über einen körperlichen und geistigen Leistungsabfall, Müdigkeit oder Depressionen. Mitunter sind die Beschwerden jedoch so diffus, dass sie nur vage beschrieben werden können – beispielsweise Gelenkschmerzen, die kommen und gehen, Stimmungsschwankungen oder Konzentrationsschwäche.

Oft wird der Zustand der Betroffenen durch „Stellvertreter-Diagnosen“ erklärt, wie psychosomatische Beschwerden, Wechseljahre, Vitaminmangel, zu wenig Bewegung (bei Gewichtszunahme) oder Stress.

Wie fühlt man sich bei Schilddrüsenunterfunktion?

Wie sieht das Gesicht bei Schilddrüsenunterfunktion aus?

Die overte Schilddrüsenunterfunktion kann sichtbare Auswirkungen auf das äußere Erscheinungsbild eines Betroffenen haben. In manchen Fällen lassen sich die Folgen buchstäblich „im Gesicht ablesen“. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann das Gesicht aufgedunsen und geschwollen wirken, während die Haut trocken, kühl oder rau erscheint.

Mögliche Gesichtsveränderungen:
 

  • Schwellungen im Gesicht und im Augenbereich 

  • Teigige Hautschwellungen, besonders im Gesicht und rund um die Augen 

  • Stumpfer Gesichtsausdruck 

  • Geschwollene Zunge 

  • Verdickte Lippen 

  • Schwellungen um die Augenhöhlen 

  • Zu Schlitzen verengte Augen

Was kann im schlimmsten Fall bei einer Schilddrüsenunterfunktion passieren?

Die Folgen einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion können stark variieren – von kaum spürbaren Beschwerden bis hin zu einem potenziell lebensbedrohlichen Verlauf. Gefährliche Komplikationen sind jedoch äußerst selten.

Lebensbedrohlich kann eine Schilddrüsenunterfunktion werden, wenn sie schwer und unbehandelt bleibt und ein sogenanntes Myxödemkoma eintritt. Diese schwerwiegende Form der Schilddrüsenunterfunktion kann zu Funktionsstörungen in mehreren Organsystemen führen und sich unter anderem durch Bewusstseinstrübungen und Krampfanfälle äußern.

Welche Warnsignale gibt es bei Schilddrüsenunterfunktion?

Eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt sich oft schleichend. Betroffene verspüren anfangs meist keine Krankheitssymptome oder sind sich dieser nicht bewusst. Körperliche Warnsignale wie unerklärliche Gewichtszunahme, Müdigkeit oder Libidoverlust werden häufig den Lebensumständen oder dem Alter zugeschrieben und hingenommen, anstatt als mögliche Erkrankung erkannt und behandelt zu werden.

Auch das persönliche Umfeld kann Warnsignale bemerken: zum Beispiel ein allmählicher Rückzug aus sozialen Interaktionen, ständige Gereiztheit und vermehrte Streitigkeiten mit Kollegen oder dem Partner. Ebenso können Konzentrationsprobleme oder Vergesslichkeit zu einem Leistungsabfall am Arbeitsplatz führen.

In unserem Schilddrüsenzentrum Bonn und Bornheim bieten wir einen jährlichen Schilddrüsencheck, der sich insbesondere an Patienten ab 20 Jahren richtet. Da viele Schilddrüsenerkrankungen jedoch auch schon früher auftreten, ist eine jährliche Schilddrüsenuntersuchung auch für Kinder und Jugendliche zu empfehlen.

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Ursachen
Wodurch wird eine Schilddrüsenunterfunktion verursacht?

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann durch eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen der Schilddrüse verursacht werden. Dazu gehören erworbene Faktoren wie Jodmangel oder Infektionen sowie angeborene Ursachen, etwa ein teilweises oder vollständiges Fehlen des Organs. Eine angeborene Hypothyreose tritt bei etwa einem von 3.000 bis 5.000 Neugeborenen auf.

In westlichen Ländern ist eine Schilddrüsenunterfunktion, die sich im Laufe des Lebens entwickelt, in etwa 90 Prozent der Fälle auf eine chronische Schilddrüsenentzündung, die Hashimoto-Thyreoiditis, zurückzuführen. Jodmangel, einst die Hauptursache für eine Schilddrüsenunterfunktion, hat in vielen Ländern durch die Jodierung von Speisesalz an Bedeutung verloren. Dennoch bleibt die Jodversorgung in Regionen mit jodarmen Böden – wie Österreich oder die Schweiz – ein Risikofaktor. 

Mögliche Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion im Überblick: 

  • Autoimmunerkrankung (Hashimoto-Thyreoiditis): Häufigste Ursache – das Immunsystem greift fälschlicherweise die Schilddrüse an. 

  • Jodmangel: Jod ist essenziell für die Hormonproduktion (in Industrieländern jedoch eine seltenere Ursache). 

  • Schilddrüsenentzündungen oder -operationen: Entzündungen wie die bakterielle (akute eitrige) Thyreoiditis oder die subakute Thyreoiditis de Quervain sowie Verletzungen oder chirurgische Eingriffe an der Schilddrüse. 

  • Karzinome, Medikamente oder Bestrahlung (z. B. bei Krebserkrankungen). 

  • Angeborene Störungen: Selten, aber möglich – in Deutschland werden Neugeborene standardmäßig auf eine Schilddrüsenunterfunktion untersucht. 

Diagnose
Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt?

Eine Schilddrüsenunterfunktion zu diagnostizieren, ist vergleichsweise einfach. Ein einfacher Bluttest (TSH, freies T3 und T4) kann bereits Aufschluss über eine Funktionsstörung der Schilddrüse geben. Weitere Tests auf spezifische Antikörper sowie eine Ultraschalluntersuchung zeigen, ob ein Patient an Hashimoto-Thyreoiditis leidet (mehr zur Diagnose der Hashimoto-Thyreoiditis).

Dennoch kann es bei Patienten, trotz charakteristischer Symptome, Jahre dauern, bis die Diagnose gestellt wird. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Hashimoto-Thyreoiditis ist vielen Medizinern noch nicht ausreichend bekannt. Manche betrachten sie als Modeerscheinung und nicht als tatsächliche Autoimmunerkrankung – und das, obwohl die Zahl der Fälle in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich gestiegen ist.

Die Endokrinologie, das Fachgebiet, das sich mit der Funktion der Drüsen und der Rolle der Hormone befasst, nimmt im Medizinstudium vieler angehender Ärzte leider nur einen kleinen Raum ein.

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Therapie
Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion im Schilddrüsenzentrum Bonn und Bornheim

Die individuelle Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion hängt natürlich von der genauen Diagnose der Erkrankung ab. Die Standardtherapie umfasst die medikamentöse Behandlung mit Hormonersatzpräparaten. Da der Hormonbedarf von Patient zu Patient variiert, muss das Präparat „eingeschlichen“ werden, das heißt, die Dosis muss schrittweise gesteigert werden, um eine Überdosierung zu vermeiden. Die richtige Dosis wird individuell angepasst, abhängig von Alter, Gewicht, Schwere der Unterfunktion und Begleiterkrankungen. Hashimoto-Thyreoiditis ist bisher nicht zuverlässig heilbar. Neben der Hormonersatztherapie zur Bekämpfung der Krankheitssymptome können weitere Maßnahmen wie die Zufuhr von Selen, Zink und Vitamin D sowie Ernährungsanpassungen unterstützend wirken (mehr zur Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis).

Die bakterielle Schilddrüsenentzündung lässt sich gut mit der Gabe von Antibiotika behandeln. Die subakute Thyreoiditis de Quervain heilt in 80 Prozent der Fälle spontan, also ohne weitere Maßnahmen, von selbst aus.

Bei welchem Arzt lasse ich meine Schilddrüse richtig untersuchen?

Hausärzte und Endokrinologen sind für die meisten Erkrankten die erste Anlaufstation bei Schilddrüsenbeschwerden und Verdacht auf eine Funktionsstörung des Organs. Bei der Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis können allerdings verschiedene Faktoren die Therapie erschweren und für frustrierende Therapieerfahrungen sorgen. Als eines der führenden Schilddrüsenzentren in Deutschland haben wir uns auf die Diagnostik und Therapie von Hashimoto-Thyreoiditis und Schilddrüsenknoten spezialisiert. Wir behandeln jährlich mehr als 7.000 Schilddrüsenerkrankungen.

Welches ist das beste Medikament bei Schilddrüsenunterfunktion?

Synthetisches T4 in Form von Levothyroxin-Tabletten (L-Thyroxin) ist das erste Mittel der Wahl für die Behandlung der Hypothyreose. Je nach Hersteller tragen die Präparate unterschiedliche Namen. Die bekanntesten sind Levothyroxinnatrium, Eferox, Berlthyrox, Euthyrox, L-Thyrox oder eben L-Thyroxin.

Daneben gibt es Schilddrüsenhormonpräparate auch in flüssiger Form. Manche Patienten profitieren von der Einnahme bestimmter Kombinationsmedikamente, denen Liothyronin (synthetisches T3) hinzugefügt wird. Andere kommen mit aus Schweineschilddrüsengewebe hergestellten Hormonen besser zurecht als mit den synthetisch hergestellten Thyroxin-Präparaten. Diese natürlichen Schilddrüsenhormone werden auch NDT (Natural Desiccated Thyroid) genannt.

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